Reisevorschau
2017
Lieber
Reisegast! |
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Kann es für
meine österreichische Heimat eine treffendere Beschreibung geben als die
folgende: „Wer
Österreich durchwandert, spricht: Ist’s auch der
Himmel selber nicht, so ist’s doch
ein Stück Paradies, das Gott vom
Himmel fallen ließ.“ Mit diesen
wunderbaren Worten hat der steirische Heimatdichter, Augustiner-Chorherr und
Priester Dr. h.c. Ottokar Kernstock
(1848 - 1928) unsere österreichische Heimat umschrieben. Was aber für die
nunmehrige Republik Österreich gilt, hat auch für jedes ihrer neun
Bundesländer Gültigkeit. Somit also auch für meine engere Heimat Tirol, in
der es doch unendlich viel Schönes und Interessantes zu sehen und auch zu
erleben gibt. Ich entführe
als Reiseleiter meine Tiroler Gäste zu nahen oder fernen Zielen, um dortige
Besonderheiten zu vermitteln. Seit einigen Jahren bin ich aber mehr noch
bemüht, auswärtigen Gästen, die meine engere Heimat besuchen, einen Einblick
in das „Land im Gebirge“, wie
Tirol seinerzeit genannt worden ist, zu bieten. Überaus vielfältige
Landschaftsformen von stillen Tälern und romantisch gelegenen glasklaren Seen
bis zur mächtigen Bergwelt gilt es genauso zu bewundern wie einmalige
Bauwerke in Stadt und Land sowie Errungenschaften der Technik. Aber auch die
Kunst in ihren vielfältigen Prägungen stellt einen der Hauptanziehungspunkte
dar, wobei die Musik im Vordergrund steht. Nicht zu vergessen die Hotellerie
mit ihrer einmaligen heimischen und fremdländischen Kochkunst sowie der
Sommer- und Wintersport. Der folgende
Bildbericht, der vielleicht weniger eine Reisevorschau für das Jahr 2017
beinhaltet als vielmehr einen Rückblick
auf Erlebnisse im Jahre 2016, die ich meinen Gästen hiermit in Erinnerung
rufe, darstellt, bringt Bilder aus meiner engeren Heimat mit entsprechenden
Erklärungen. Hinsichtlich der Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen, die ich
jedes Jahr zeige bzw. besuche, darf ich auch auf meine Ausführungen in den
Reisevorschauen 2014 bis 2016 verweisen, um nicht den mir selbst gestellten
Rahmen zu sprengen. Da Tirol erdkundlich im europäischen Mittelpunkt unserer christlich-abendländischen Kultur liegt, hätte Ottokar Kernstock bestimmt seine Freude, daß ich als erstes Bild ein Kruzifix bringe, das ich mit meinen Gästen bei einer Wanderung nahe dem Achensee entdeckt habe. Da habe ich ihnen das vom Vogtländer Julius Mosen gedichtete Andreas-Hofer-Lied, das seit 1948 Tiroler Landeshymne ist, zitieren müssen, in deren zweiter Strophe der Refrain lautet: „Im heil’gen Land Tirol“. |
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Bleiben wir beim Achensee, dem
größten See des Bundeslandes Tirol. Zu ihm führt von Jenbach im Inntal aus
nämlich seit dem Jahre 1889 die älteste immer noch ausschließlich mit Dampf
betriebene Zahnradbahn der Welt, die
problemlos die Höchststeigung von 16 % schafft. An der Endstation in Seespitz kann direkt in eines der feinen Schiffe der Achenseeschiffahrt umgestiegen werden. Nach dem Umbau der
MS Tirol, die sich nunmehr in neuem Kleid präsentiert, ist 2016 das neueste
Schiff, nämlich die MS Achensee, zur Flotte gestoßen. Mit diesem bin ich noch
nicht gefahren, habe aber für heuer Fahrten vor. |
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Bei der erwähnten Wanderung am Achensee sind wir auf der „Straße der Lieder“ gewandelt. Wo
sonst kann man etwa die Heimatliebe ausgeprägter finden als hier? Hier ist es
selbstverständlich, daß sich jeder Tiroler seiner
Geschichte bewußt ist und daß
kein Fremdwort einfließt. Den oft von weit her kommenden Gast soll das
Ursprüngliche und somit das für Tirol Typische erwarten, nicht aber eine
Unterwerfung unter fremde Sprachen oder sogar fremde Kulturen wie ansonsten
als angeblich „modern“ vielfach in der Welt
Für Eisenbahnfreunde ist der Bahnhof
Jenbach besonders interessant, treffen doch dort - fast einmalig in der
Welt - Eisenbahnen mit drei verschiedenen Spurweiten zusammen. Einerseits ist
die Spurweite der Österreichischen Bundesbahnen mit 1435 mm ganz „normal“,
andererseits hat die Zahnradbahn zum Achensee eine Spurweite vom 1000 mm.
Schließlich führt von Jenbach nach Mayrhofen die Zillertalbahn mit einer Spurweite von 760 mm. Im Jahre
2016 bin ich nicht mit dieser gefahren, bringe also kein Bild. Für heuer habe
ich aber zumindest eine Fahrt mit dem Dampfzug im Programm. Nur ein paar Kilometer östlich von Jenbach gilt es in Kramsach
den „Lustigen Friedhof“ zu
bestaunen, den fast alle Reisegruppen aufsuchen, die - von Osten her kommend
- Innsbruck ansteuern. Ganz wesentlich ist, daß in
diesem Friedhof - wohl als dem einzigen auf der Welt - niemand bestattet ist.
Herr Hans Guggenberger von der
Sagzahnschmiede Kramsach hat in viele Jahre
währender Arbeit Grabkreuze aus ganz Tirol zusammengetragen und auf seiner
baumbestandenen Liegenschaft überaus romantisch aufgestellt. Auch wenn die
eine oder andere Inschrift auf einem Grabkreuz etwas derb zu sein scheint, so
ist doch keine frei erfunden. Es handelt sich ausnahmslos um Originale, deren
Beschriftung urkundlich nachgewiesen ist. Für alle Gäste besonders erfreulich
ist, daß der ganzjährige Besuch dieses auf der Welt
einmaligen Kulturdenkmals ohne Eintritt erfolgen kann.
Neben über 600 Kirchen, die landauf landab das Bild Tirols prägen, gibt
es auch etliche Klöster, in denen vielfach Krippen ausgestellt werden. So habe ich im März im
Zisterzienserstift Stams eine äußerst informative
Ausstellung von Fastenkrippen besuchen
können. Frau Anna Jaglitsch hat durch die
Ausstellung geführt und mit ihrem Fachwissen die Gäste begeistert.
In diesem Zusammenhang muß ich doch die höchstgelegene Wallfahrtskirche Tirols
ins Gedächtnis rufen. Sie befindet sich auf dem Gipfel der mit Seilbahnen von
Hopfgarten im Brixental
und von Söll aus erreichbaren Hohen Salve. Dieser Aussichtsberg ist zwar „nur“ 1.828 Meter
hoch, bietet aber ein traumhaftes Gipfelpanorama. Bei klarem Wetter kann von
ihm aus etwa der Großglockner, der mit 3.798 Metern höchste Berg der Republik
Österreich, gesehen werden. Aber nicht nur die dem Hl. Johannes dem Täufer
geweihte Wallfahrtskirche, die an der Stelle eines vorchristlichen Heiligtums
gebaut worden ist, macht die Hohe Salve so interessant. Sie ist ein überaus
beliebter Startplatz für Gleitschirmflieger, die sich vor dem Flug ins Tal
noch in der Gipfelalm, dem Bergrestaurant, stärken können, etwa mit einem
Kaiserschmarrn.
Unter den meinen Gästen vermittelten Höhepunkten - im wahrsten Sinne des
Wortes - hat natürlich auch nicht die höchstgelegene
Postautohaltestelle Österreichs fehlen dürfen. Etwa 20 km flußabwärts von Altfinstermünz,
wo der Inn vom Kanton Graubünden kommend das Bundesland Tirol erreicht,
mündet bei Prutz der das Kaunertal
durchfließende Faggenbach in diesen. Von der
Gemeinde Kaunertal führt die Kaunertaler Gletscherstraße - mit dem
Steinbock-Symbol - zum Gepatsch-Stausee und dann
weiter zum Sommerschigebiet am Weißseeferner, wo die Gletscherstraße beim
Bergrestaurant und der Talstation der Kaunertaler
Gletscherbahnen in 2.750 m Höhe endet. Dort befindet sich also die
höchstgelegene Postautohaltestelle Österreichs. Der große Parkplatz kann
sogar von dreiachsigen Bussen angefahren werden.
Zurück nach Altfinstermünz
(rätoromanisch, also in einer der vier Schweizer Landessprachen, Vestmezia genannt)
zur Grenze zwischen Graubünden und Tirol. Die mittelalterliche
Grenzbefestigung an der Via Claudia Augusta „klebt“ am Felsufer
des Inns, der Brückenturm steht mitten im Fluß.
Dort habe ich meinen Gästen am 5. Mai 2016 mit dem Mittelalterfest Altfinstermünz einen
aufregenden Nachmittag verschaffen können. Vor allem der Ritterkampf, die
Feuerschau, die Tanzaufführungen und das mittelalterliche Lagerleben haben
die Besucher begeistert. Mit einem weiteren Mittelalterfest am 25. Mai 2017
wird die Erlebnisburg Altfinstermünz in die
Sommersaison 2017 starten und ab diesem Tag ein umfangreiches Programm
anbieten (www.altfinstermuenz.at).
Bleiben wir am oder auf dem Inn. Als Freizeitsportart werden Schlauchbootfahrten etwa bei Imst und
Haiming angeboten. Sie werden nach dem englischen
Wort „raft“ = Floß als Rafting bezeichnet. Ich
selbst bin in früheren Jahren auf kleinen Motorbooten im Gebiet von Innsbruck
mitgefahren und später bei Kufstein als Fahrgast auf dem Motorschiff „St.
Nikolaus“, welches seit 2013 in Hamburg auf der Elbe und in der Speicherstadt
eingesetzt wird. Wenig bekannt ist allerdings, daß
heutzutage auf dem Inn im Bereich Innsbruck Schlauchbootfahrten angeboten
werden.
Eingangs habe ich romantisch gelegene Seen erwähnt und auf den Achensee
verwiesen. Weitere Badeseen sind
etwa der von Scheffau im Sölltal
zu erreichende Hintersteinersee sowie der Natterersee, wo es an heißen Sommertagen Abkühlung und
Vergnügen gibt. Für die Innsbrucker lädt auch der Baggersee im Osten der Landeshauptstadt zum Baden ein, wobei von
diesem der Blick zum Schloß Ambras Innsbruck schweift. Wie jedes Jahr so hat wieder am Hohen Frauentag, also am 15. August 2016, im Schloß Ambras
Innsbruck sowie im Schloßpark das Schloßfest
Ambras stattgefunden, nämlich zum 22. Mal. Ein richtiges Familienfest -
wie immer ohne Eintritt. Artisten und Akrobaten, Fahnenschwinger und Stelzengeher sowie
Possenreißer haben die unzähligen Besucher begeistert, wobei es Informationen
in deutsch und italienisch gegeben hat. Dazu für alle an der Tierwelt
Interessierten drei Pfaue in Reih und Glied sowie der Trauerschwan, über
dessen Herkunft eine Tafel informiert. Vom 15. Juni bis 8. Oktober 2017 zeigt das Schloß Ambras Innsbruck die Jubiläumsausstellung
„Ferdinand II. - 450 Jahre Tiroler
Landesfürst“. Die schloßeigenen Exponate werden durch viele hochkarätige
Leihgaben aus dem In- und Ausland ergänzt. Ferdinand II., der oft nur im
Schatten seines Urgroßvaters Maximilian I. und seiner ersten Frau Philippine
Welser gestanden ist, soll verdientermaßen einer breiteren Öffentlichkeit
bekannt gemacht werden. Der passionierte Sammler Ferdinand II. hat seinerzeit
selbst die Weichen für die Entwicklung des Museumswesens gestellt. Meinen Gästen habe ich aber nicht nur das Schloß Ambras
Innsbruck nahegebracht sondern vor allem das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, in dem auf einem
geschichtlichen und kunstgeschichtlichen Rundgang eine Zeitreise von über
30.000 Jahren, also von der Steinzeit bis zur Gegenwart, durch alle Tiroler
Landesteile zurückgelegt werden kann. Aber nicht nur die ständigen Sammlungen
verdienen höchstes Interesse. Beeindruckend sind die Sonderausstellungen. So
ist im Vorjahr etwa die Ausstellung NUR
GESICHTER - PORTRÄTS DER RENAISSANCE mit Begeisterung aufgenommen worden.
Bis 26. März 2017 wird noch die Sonderausstellung PAUL FLORA - KARIKATUREN gezeigt. Zu den fünf Häusern der Tiroler Landesmuseen gehört auch
DAS TIROL PANORAMA mit
Kaiserjägermuseum am Bergisel. Dort wird den Besuchern in einem
Rundgemälde von beinahe 1.000 m² der Tiroler Freiheitskampf von 1809 mit
seiner Vorgeschichte und seinen Folgen nahegebracht. Sie erfahren, weshalb
sich die Tiroler als freiheitsliebendes Volk mit althergebrachten Rechten gegen
die Fremdherrschaft erhoben haben, wobei Einblicke in Heimat- und
Reichsgeschichte sowie auch Religions- und Kunstgeschichte vermittelt
werden. Im Regimentsmuseum der Tiroler Kaiserjäger taucht der Besucher sodann
in die Welt der altösterreichischen Armee und ihrer elitären
Kaiserjäger-Regimenter ein. Exponate zu Tirols bewegter Vergangenheit werden
in einer Dauerausstellung gezeigt, wobei auch der Tiroler Kaiserschützen
gedacht wird. Das Jahr 2016 hat im Kaiserjägermuseum die
Sonderausstellung 200 Jahre Tiroler
Kaiserjäger 1816 - 2016 gebracht, welche nicht nur von meinen Gästen mit
Begeisterung aufgenommen worden ist gemäß dem Motto Tradition ist nicht Anbetung der Asche sondern Weitergabe des Feuers. Meine Gäste halten sich dabei an den bereits von den
Alten Römern aufgestellten Grundsatz, daß geschichtliche Ereignisse „ex tunc“
und nicht „ex nunc“ aufzufassen und zu erklären sind, daß also Vergangenes
aus damaliger Sicht und nicht aus heutiger betrachtet werden muß. Bei
Einhaltung dieses Grundsatzes braucht jedes Volk seine Geschichte und muß
sich auf sie berufen, um glaubhaft zu sein. Ohne Geschichte kann es keine
Gegenwart und ohne Gegenwart keine Zukunft geben. Vergangenes ist
vorurteilsfrei weiterzugegeben bzw. zur Kenntnis zu nehmen. Im Rahmen der Sonderausstellung ist auf den Kaiserjagermarsch, mit dem
Radetzkymarsch einer der bekanntesten Militärmärsche Altösterreichs,
hingewiesen worden. Vom 10. Februar 2017 bis 21. Jänner 2018 präsentiert das
Kaiserjägermuseum die Sonderausstellung DES
KAISERS STOLZE REITER - DIE ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE KAVALLERIE 1860-1914.
Wie jede Ausstellung in diesem Museum wird auch diese wertungsfrei und
tatsachengerecht gezeigt. Sie beleuchtet einerseits die Geschichte der
Kavallerie in Österreich-Ungarn, andererseits wird aber auch ein Blick auf
Bayern, Sachsen, Württemberg und Preußen sowie auf Frankreich geworfen. Nicht
nur für den geschichtlich Interessierten sondern auch für den an der Reiterei
Begeisterten ist der Besuch dieser mit viel Fachkenntnis gestalteten
Ausstellung einfach Pflicht. Nicht nur meinen auswärtigen Gästen werde ich
diese Ausstellung sehr ans Herz legen, da Tradition alle verpflichtet. Am 25.Juni 2016 ist in Innsbruck im Rahmen eines von der
Original Tiroler Kaiserjägermusik begleiteten
großen Festzuges vom „Goldenen Dachl“ bis zum Landhausplatz des
Jubiläums 200 Jahre Tiroler
Kaiserjäger gedacht worden, wobei auch wie immer bei Traditionsveranstaltungen
Gäste aus dem fernen Osten mit Begeisterung dabei gewesen sind. Diese Gäste
wollen ja nicht etwa moderne Hochhäuser sehen, von denen sie selbst genug
haben, sondern mit uns kulturhistorisch „mitleben“. Das Althergebrachte, wozu
auch immer heimatverbundene Veranstaltungen gehören, lieben diese Gäste. In Tirol wird also die
Tradition eifrig gepflegt. So nimmt auch unser beim Volk beliebter
Landeshauptmann Günther Platter nach Möglichkeit an möglichst vielen unsere
Landeskultur versinnbildlichenden Veranstaltungen teil. Am 17. April 2016 hat
er sich bei der 109.
Mitgliederversammlung des Tiroler Landestrachtenverbands „dem Volk gezeigt“.
Nach dem Gottesdienst in der Innsbrucker Jesuitenkirche habe ich ihn mit
Trachtengruppen vor der Kaiserlichen Hofburg angetroffen.
Eine Woche später haben meine Gäste unseren Landeshauptmann wieder vor
der Kaiserlichen Hofburg erlebt. Im Zuge der Versammlung des Bundes der Tiroler Schützenkompanien hat er den
Vorbeimarsch abgenommen.
Ohne musikalische Begleitung ist aber keine dieser Veranstaltungen
denkbar. Jede Ortschaft hat zumindest eine Musikkapelle. Von einer bereits
traditionellen Musikveranstaltung im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg in Innsbruck
sind aber alle Gäste aus nah und fern begeistert, nämlich den Innsbrucker Promenadenkonzerten, die
von Alois Schöpf ins Leben gerufen worden sind. Für Innsbruck ist es eine
Ehre gewesen, am 7. Juli 2016 das Symphonische
Blasorchester des Schweizer
Armeespiels begrüßen zu können. Im weit gespannten musikalischen Bogen
ist Buradowianka des eidgenössischen Militärmusikers
Michael Künstle uraufgeführt worden (www.militaermusik.ch). Üblicherweise gibt es vor dem Einzug in den Innenhof
der Kaiserlichen Hofburg vor dem Goldenen Dachl ein
Ständchen. So auch von der Musikkapelle
Peter Mayr Pfeffersberg aus Südtirol, die mit
drei Märschen phantastisch eingestimmt hat. Das weitere Programm ist dann mit
Begeisterung aufgenommen worden. .
Für seine besonderen Verdienste um die Kultur in Innsbruck ist Alois Schöpf das Ehrenzeichen
für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck durch Frau Bürgermeister Mag.
Christine Oppitz-Plörer verliehen worden. Die
aus dem Innsbrucker Musikleben nicht mehr wegzudenkenden Innsbrucker
Promenadenkonzerte werden vom 3. bis 30. Juli 2017 das 23. Mal stattfinden. Unter dem Titel Aufg’horcht
erobert Volksmusik Innsbruck und erfreut gleichermaßen Einheimische wie
Gäste. Ob vor dem Goldenen Dachl, dem Wahrzeichen
von Innsbruck, oder in einem Kaufhaus, überall werden die Darbietungen mit
Begeisterung aufgenommen. Heuer wird die Veranstaltung des Tiroler
Volksmusikvereins unter seinem Obmann Peter Margreiter, die ebenfalls aus dem
Innsbrucker Musikleben nicht mehr wegzudenken ist, vom 26. bis 29. Oktober
2017 stattfinden (www.tiroler-volksmusikverein.at). Für mich als Mitglied der Österreichischen Wirtschaftskammer beginnt das Jahr
- abgesehen von den Schisprungveranstaltungen und dem Neujahrskonzert der
Wiener Philharmoniker, das ich im Fernsehen verfolgen kann - immer mit dem
traditionellen Neujahrsempfang. Da viele meiner Gäste ebenfalls Mitglied der
Wirtschaftskammer sind, erfreuen wir uns gemeinsam an dem bei dieser
Gelegenheit gebotenen Musikprogramm. Am 7. Jänner 2016 sind die Wiltener Sängerknaben aufgetreten und haben
mit fröhlichen Darbietungen die gebannt Lauschenden begeistert. Am 11. Februar 2016 - um nur ein weiteres von mir erlebtes Beispiel zu
nennen - haben die Wiltener Sängerknaben die
Eröffnungsfeier der Bob- und Skeletonweltmeisterschaft nahe dem Goldenen Dachl musikalisch umrahmt. Seit 1983 ist Innsbruck alle drei Jahre für die Harmonikaspieler der
Mittelpunkt der Welt, wenn der Deutsche
Harmonika-Verband den weltweit größten Wettbewerb für Akkordeon- und
Mundharmonika-Orchester in die Tiroler Landeshauptstadt bringt. Vom 5. bis 8.
Mai 2016 haben über 3.500 Musiker „die Stadt zum Vibrieren gebracht“. Nicht so dröhnend aber dafür vor einem ebenfalls begeisterten Publikum
hat am 24. April 2016 im Rahmen einer Turmbund-Matinée der italienische Akkordeon-Virtuose Mariano Saccol
Proben seines einmaligen Könnens gegeben. Für die literarische Umrahmung
dieser Veranstaltung hat Ing. Hannes
Erler gesorgt, der philosophische Gedanken aus seinem Werk „Großer und Kleiner Schöpfer“ vorgetragen hat, die ebenfalls mit
Begeisterung aufgenommen worden sind. Herr Roland Jordan, Präsident
dieser Gesellschaft für Literatur und Kunst, hat Mariano Saccol
für 30. April 2017 wieder zu einer Matinée
eingeladen, wobei Gertraud Patterer Texte aus ihrem literarischen Schaffen
vortragen wird (www.turmbund.org). Viele meiner Gäste
haben landauf landab kleinere Musikveranstaltungen besucht, jedoch würden die
vielen Berichte zu weit führen. Anführen möchte ich aber doch den traditionellen
Operettensommer auf der Festung
Kufstein, auf der 2016 das Musical „The Sound of
Music“ aufgeführt worden ist. Vom 28.
Juli bis 13. August 2017 wird eines der Meisterwerke unseres Walzerkönigs
Johann Strauß Sohn gebracht, nämlich die Operette Der Zigeunerbaron. So wie der Operettensommer auf der Festung Kufstein bereits Tradition
hat, findet „Klassik in den Alpen“
in Kitzbühel statt. Die lettische Mezzosopranistin Elina Garanca wird am 8. Juli 2017
wiederum in Kitzbühel ihr Publikum
zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Zwei Begebenheiten, die mich an meine Schottlandreisen erinnert haben, muß
ich doch niederschreiben. In der Nähe von Kufstein, nämlich von Wörgl, der jüngsten Stadt Tirols, aus kommt man durch das Brixental nach Hopfgarten. Von dort führt das Tal der Kelchsauer Ache nach Hörbrunn. Von 1795 bis 1880 hat es dort eine böhmische Glashütte gegeben. Um den Betrieb herum sind etliche Gebäude entstanden, nämlich ein Gasthaus, ein Schulhaus und eine Mühle - und vor allem eine nie fertig gestellte Kirche. Diese Kirchenruine zu der eine Forststraße führt, hat mich eben an Schottland erinnert - nur mit dem Unterschied, daß in Schottland die Ruinen vor allem von Abteien auf kriegerische Auseinandersetzungen zurückzuführen sind, während in Hörbrunn dem Bauherrn schlicht und einfach das Geld ausgegangen ist. Eine Besonderheit der allerdings nie geweihten Kirche wäre die geplante ausklappbare Kanzel gewesen, von der heute noch am Triumphbogen das große Scharnier zu sehen ist.
Das zweite an Schottland erinnernde Ereignis ist auf dem Sonnenplateau
über dem Inntal, nämlich zwischen Fiss und Ladis, eine unvermutete Begegnung mit gezählten sechzehn Hochlandrindern gewesen. So viele
dieser zotteligen Rinder habe ich in Schottland weder allein noch mit meinen
Gästen auf einem Fleck gesehen. Eines der prachtvollen Exemplare habe ich im
Bild festgehalten. Jetzt möchte ich aber noch kurz in der Tierwelt bleiben. Auf den Innsbrucker Alpenzoo
habe ich bereits in der Reisevorschau 2015 hingewiesen. Meistens besuchen die
Gäste, die Innsbruck aufsuchen, diesen höchstgelegenen Zoo der Alpen allein,
also ohne Fremdenführer oder Reiseleiter. Im Herbst 2016 bin ich allerdings
mit einer kleinen Gruppe mitgegangen, wobei wir gemeinsam schöne Erlebnisse
gehabt haben, die ich im Bild wiedergebe. Besonders haben es uns der wachsame Luchs
angetan sowie die Gemsen
als vorzügliche Kletterer. Äußerst interessant sind die Hinweise in Bild und
Wort zum Schwarzstorch gewesen,
wie überhaupt die Informationen äußerst umfangreich sind.
Vom Alpenzoo am Berghang nördlich von Innsbruck
hinüber auf die Südseite, nämlich auf den bereits erwähnten Bergisel. Einmal im Jahr, nämlich an einem Samstag im
Februar, dem Welttag der Fremdenführer, werden auf der ganzen Welt kostenlose Führungen durch Fremdenführer
angeboten, wobei die freiwilligen Spenden ausgewählten Hilfsbedürftigen
zukommen. Am 20. Februar 2016 habe ich zum vierten Mal hintereinander die
Führungen durch das TIROL PANORAMA
vorzunehmen gehabt, wobei dieses Mal auch die Auffahrt auf den Sprungturm der Bergisel-Schanze
dazugekommen ist. Teile meiner beiden Gruppen habe ich vor dem Denkmal
Andreas Hofers, unseres Tiroler Freiheitshelden, bzw. im Sprungstadion im
Bild festgehalten. Die Spenden sind abzugsfrei einer jungen Mutter mit der
höchstmöglichen Pflegestufe zugekommen. Wenn wir auch das Leid nicht haben
mindern können, so haben wir doch in ganz Tirol mit einer erheblichen Summe
helfen können, die finanzielle Not zu lindern. Am 18. Februar 2017 werde ich
wieder für die Führungen durch das TIROL
PANORAMA zur Verfügung stehen.
Die 75-Jahr-Feier der Innsbrucker Verkehrsbetriebe
(IVB) ist zwei Tage lang mit Sonderfahrten in historischen Straßenbahnen
durch die Stadt sowie mit Führungen durch die Remise gefeiert worden. Am 17.
September 2016 habe ich mit einigen Innsbrucker Gästen an diesen
teilgenommen, wobei eine meiner Stammkundinnen von der Reporterin des
Fernsehsenders Tirol TV über ihre seinerzeitigen Straßenbahnerlebnisse
befragt worden ist. Diese gerade für heutige Verkehrsteilnehmer interessanten
Ausführungen sind dann am nächstfolgenden Werktag ausgestrahlt worden. Vom Gelände vor der Remise der IVB sieht man übrigens auch bestens zum Sprungturm der Bergisel-Schanze,
dem ich wiederholt Besuche abgestattet habe. Im Jahre 1927 ist die
Sprunganlage als Naturschanze eröffnet worden, wobei der Sieger eine Weite
von 47,5 m erreicht hat. Mehrfach ist die Anlage dann umgebaut und wesentlich
vergrößert worden. Weltbekannt geworden ist die Bergisel-Schanze
einerseits durch die Springen im Rahmen der Vierschanzentournee, andererseits
durch die Sprungbewerbe vor allem bei den IX. und XII. Olympischen Winterspielen, die 1964 und 1976 in
Innsbruck und Umgebung ausgetragen worden sind. Der Schanzenrekord liegt seit
2015 bei 138 m. Im Sommer erfolgt das Sprungtraining auf Matten. Im Inneren des Sprungturms sind Photographien bekannter und erfolgreicher
Schispringer ausgestellt. Ich greife dabei nur einen heraus, nämlich den
Springer, dem als erster ein Sprung über die 100-Meter-Marke erfolgreich
gelungen ist. Josef „Buwi“ (oder auch
„Bubi“) Bradl (geb. in Wasserburg am Inn) hat am 15. März 1936 in Planica (heute Slowenien, in der österreichischen Zeit
hat der Ort Ratschach-Matten geheißen) durch seinen
Sprung über 101.5 Meter Sportgeschichte geschrieben. 1953 ist er Gesamtsieger
der Vierschanzentournee gewesen. Wie sehr der Sport bzw. die zu seiner Ausübung errichteten Bauwerke auch
auf die Küche ausstrahlen, beweist die Bergisel Torte, die „am Ort des Geschehens“ angeboten wird und die die
Sprungschanze stilisiert darstellt. Ob Sommer oder Winter. Der Besucher entdeckt da und dort Hinweise auf die
Olympischen Winterspiele (Möglicherweise wird sich Innsbruck für weitere
Winterspiele bewerben). Wenn er mit der Patscherkofelbahn bis zur
Bergstation fährt, stößt er auf ein riesiges Schild. Der Wink mit dem
Wintersport soll ihn aber nicht davon abhalten, vom Patscherkofel
auf dem Zirbenweg Richtung Glungezer zu wandern. Er
kann die Lunge mit der würzigen Gebirgsluft füllen, das Auge an der
Blütenpracht erfreuen und dabei an Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
denken: Nur wo Du zu Fuß gewesen bist, bist Du auch wirklich gewesen. Das Naturerlebnis regt zum Besuch der „Grünen Lunge“ in der Stadtmitte
von Innsbruck an. Der Hofgarten
präsentiert sich zu jeder Jahreszeit als botanische Perle. Wenn Frau Herlinde
Wurzer, die dem Verein „Gesellschaft zur Förderung
der Innsbrucker Hofgärten“ vorsteht, und der Geschäftsführer Dipl. Ing.
Herbert Bacher durch Palmenhaus und Freigelände führen, dann gehen dem
Besucher die Augen über. Bevor ich noch einmal zum Sport komme, ein gerade für Flachländer
einmaliges Erlebnis. Zurück zum Achensee, wo ich bei der Endstation der
Zahnradbahn in Seespitz zum traditionellen Almabtrieb gekommen bin. In Maurach am Achensee habe ich ein beliebtes
****Hotel mit einem 120 m² großen Hallenbad
entdeckt. Aber nicht nur Tiroler Hotels bieten ihren Gästen eine derartige
Ausstattung. Auch die Kurzentren, die „Gesunden, Erholungsbedürftigen und
Leidenden“ zur Verfügung stehen, sind nicht nur im Gesundheitswesen sondern
auch kulinarisch ganz hervorragend. Nahe dem „Ötzidorf“
in Umhausen im Ötztal wird das Kurzentrum auch von
meinen Gästen sehr gerne aufgesucht. Während ich 2008 die Ehre gehabt habe, im Zuge von Quiz-Veranstaltungen
vor der Fußball-Europameisterschaft
- in Innsbruck sind drei Vorrundenspiele ausgetragen worden - von meiner
Heimatstadt nach Zürich entsandt worden zu sein, ist 2016 das Verfolgen der
Spiele zuhause oder in Lokalen auf dem Programm gestanden. Am 7. Juli 2016
etwa habe ich nach dem Konzert mit meinen Gästen noch ein Halbfinalspiel
mitverfolgen können. Nicht nur in Lokalen sind die Fernsehgeräte belagert
gewesen. In Innsbruck hat an verschiedenen Plätzen die Möglichkeit bestanden,
auf Großleinwand zusehen zu können. Tirol als d a s Wintersportland schlechthin richtet jedes
Jahr im Oktober die erste große Veranstaltung aus, nämlich die Skiweltcuprennen im Riesentorlauf für
Damen und Herren am Rettenbachferner in Sölden im
Ötztal. Im Tal grünt es noch, aber in der Höhe ist der Neuschnee für die
Rennen bestens präpariert. Einige meiner Gäste haben diese an Ort und Stelle
verfolgt und sind nicht nur von den sportlichen Leistungen sondern auch von
der Organisation begeistert gewesen. Die Breite der Weltspitze ergibt sich
daraus, daß Sportler aus sechs verschiedenen
Ländern auf dem Podest gelandet sind, also die Plätze 1 bis 3 bei den Damen
und Herren belegt haben. Abschließend noch einmal zurück zu Innsbruck. Während die Kristallwelten in Wattens ein ganz
besonderer Publikumsmagnet sind, ist weniger bekannt, daß
in der Niederlassung in der Innsbrucker Herzog-Friedrich-Straße nicht nur der
Verkauf der hervorragenden Produkte erfolgt, sondern daß
dort auch Kunst vom Feinsten bewundert werden kann. Seit September 2015
präsentiert Jean Paul Gaultier seine Kunstinstallation,
die speziell für die Wunderkammer in Innsbruck entworfen worden ist. Auf dem Weg von der Swarovski-Niederlassung zum Wahrzeichen von
Innsbruck, dem Goldenen Dachl, bietet sich der Stadtturm an, um einen Blick auf die
Altstadt und einen der Innsbrucker Christkindlmärkte
zu werfen. Nach dem gelungenen Umbau kann seit Herbst 2016 der Stadtturm
wieder bestiegen werden, wobei sich mir ein Vergleich mit dem „Pozzo di San Patrizio“ in Orvieto
aufdrängt. Hier wie dort zwei ineinander gedrehte Spiraltreppen, sodaß „Einbahnverkehr“ herrscht. Vom Umgang unter der
Zwiebel hoch über den Dächern der Altstadthäuser kann die einmalige Aussicht
genossen und - gerade in der Weihnachtszeit - die ganz besondere Stimmung
eingefangen werden. Der Blick auf das Goldene
Dachl erinnert daran, daß
2016 eine Umfrage unter Österreichern, die im Inland Urlaub machen, ergeben
hat, daß das Innsbrucker Wahrzeichen nach den
Wiener Sehenswürdigkeiten Stephansdom und Schloß
Schönbrunn an der dritten Stelle der beliebtesten Sehenswürdigkeiten liegt. Bei Erwähnung des Goldenen Dachls, das also für Österreicher an dritter Stelle
der besuchten Sehenswürdigkeiten liegt, muß ich -
auch wenn ich noch nicht dort gewesen bin! - unbedingt das von Ebbs aus zu erreichende Kaisertal erwähnen, das 2016 in der Fernsehsendung „9 Plätze - 9
Schätze“ zum österreichischen Schatz
des Jahres gewählt worden ist. Für reine Bustouristen ist die Erreichung
dieses Naturschutzgebietes allerdings problematisch, da eine natürliche
Barriere von rund 300 Stufen besteht. Sportliche Fußgänger werden aber in
einmaliger Weise belohnt! Die sechs Innsbrucker Christkindlmärkte sind - wie vorhin angeführt -
also Anziehungspunkte für Schau- und Kauflustige. Vor allem Italiener scheuen
nicht die Anreise, um das Besondere zu erleben. Genauso sind am Silvestertag
2016 große Teile der Altstadt und vor allem die Gegend entlang des Inns
gestürmt worden, um das Feuerwerk zum Bergsilvester bestens beobachten zu können. Ich wiederhole, worauf ich in
den beiden vergangenen Jahren bereits hingewiesen habe: Für mich als Reiseleiter und Fremdenführer, der in ganz
Österreich (und seit Mai 2015 auch in Südtirol) führen darf, spielt es also
keine Rolle, wohin eine Reise geht - überall gibt es Schönes und Interessantes
zu zeigen, sowohl in der Heimat als auch fern von dieser. Ich habe aber
sowohl Freude mit der Betreuung einer größeren Gruppe als auch mit
Erlebnissen, die ich Familien, Ehepaaren oder auch Einzelpersonen in meiner
Heimat bieten kann. Ihr Reiseleiter Dieter Roschmann |