Perlen der Deutsch-Schweiz

 

Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist hinsichtlich ihrer kulturhistorischen Werte und landschaftlichen Schönheiten derart gesegnet, daß auf einer Reise wohl immer nur ein in sich zusammenhängendes Gebiet besucht bzw. erforscht werden kann. So entführe ich Sie am 12. Juli 2oo6 für fünf Tage an die Aare, wo Sie von einem Standorthotel in Olten aus auf drei gemütlichen Tagesausflügen auf Entdeckung gehen können.
 


 

Noch am Anreisetag lernen Sie bei einer kurzen Stadtführung das 8oojährige Olten mit seiner hübschen kleinen Altstadt kennen, wobei Sie vom Hotel nur wenige Meter zu gehen haben. Sie überqueren dabei die Aare auf einer großen gedeckten Holzbrücke – es ist aber keinesfalls die einzige gedeckte Holzbrücke auf dieser Reise, die es zu bewundern gilt.

Der zweite Reisetag bringt Sie an den Rhein, wo Sie in Stein im Kanton Aargau (nicht zu verwechseln mit Stein am Rhein im Kanton Schaffhausen) wieder eine gedeckte Holzbrücke unter die Beine nehmen können. Dieses Mal aber würden Sie die Schweizerische Eidgenossenschaft verlassen, sollten Sie diese Brücke, die die längste gedeckte Holzbrücke Europas ist, bis zum Ende begehen – Sie würden in Bad Säckingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg ankommen, da nämlich der Rhein dort die Grenze bildet. Aber mit unserem Bus fahren Sie auf der neuen Rheinbrücke in das Nachbarland, um mit dem ‚Trompeter von Säckingen’ Bekanntschaft zu schließen.

 

 

Entlang des Rheins geht die Fahrt weiter nach Rheinfelden, wo Sie nach einem Rundgang in dieser schweizerischen Kleinstadt, die ihr mittelalterliches Stadtbild mit Mauern und Türmen bewahrt hat, unseren Bus gegen ein Rheinschiff tauschen. Die erste von drei Wasserfahrten auf dieser Reise bringt Sie nach dem Passieren von zwei Schleusenanlagen nach Basel, dessen das Stadtbild beherrschendes Münster vom Rhein aus überaus imposant wirkt.


 

Nach der Besichtigung des Münsters und einem Rundgang folgt die Heimfahrt nach Olten, wobei ich bemüht bin, nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Zeit weniger auf den Nationalstraßen, wie in der Schweiz die Autobahnen genannt werden, als vielmehr über das Land mit seinen lieblichen Dörfern zu fahren.

Der dritte Tag bietet weitere Leckerbissen, nämlich die Fahrt an den Vierwaldstätter See, für mich Gelegenheit, in geschichtlicher Hinsicht über die Entstehung der Eidgenossenschaft zu berichten. Gemeinsam durchstreifen wir Luzern, wobei beide gedeckten Holzbrücken, nämlich die Kapellbrücke und die Spreuerbrücke, besondere Anziehungspunkte darstellen. Die Jesuitenkirche am linken und das Alte Rathaus am rechten Reußufer etwa stellen jeweils einen besonderen Blickfang dar.
 


 

Ob sich trotz der von mir geplanten Schiffahrt auf dem Vierwaldstätter See noch der Besuch eines der vielen Museen von Luzern ausgehen wird? Warten wir ab – Luzern hat so viel Schönes zu bieten, daß ein halber Tag Aufenthalt nur Appetit auf weitere Besuche erzeugen kann.

Weiter geht die Fahrt Richtung Küssnacht, wo die Beschäftigung mit Wilhelm Tell natürlich im Vordergrund steht. Die Hohle Gasse und die Tellskapelle verpflichten zu einem längeren Aufenthalt. Für die Heimfahrt nach Olten wähle ich dann eine andere Strecke, die vorerst an einem weiteren der vielen wunderbaren Seen der Schweiz entlang geht.

Auch der letzte ganze Tag in der Eidgenossenschaft verläuft abwechslungsreich – viele neue Eindrücke können ganz gemütlich gewonnen werden. Oder soll ich „bedachtsam“ sagen? Das würde nämlich auf Bern, die Bundesstadt der Eidgenossenschaft, zutreffen. Es ist völlig falsch, wie vielfach zu lesen ist, daß die Berner „langsam“ seien. Sie sind bedachtsam, was etwas ganz anderes ist. Ihre Bedachtsamkeit verbinden sie aber angenehm mit französischem ‚Savoir-vivre’.
 


 

Die einzigartige Altstadt Berns, dessen Wappentier der Bär ist, ist 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Völlig zurecht, wie Sie auf einem Spaziergang, der beim Bärengraben beginnt, feststellen können. Durch die „Gassen“, wie die mit historischen Brunnen geschmückten Straßen heißen, können Sie bummeln – sollte es regnen oder zu heiß sein, bieten sich entlang der Gassen sechs Kilometer Lauben an. Sie treffen eine Atmosphäre an, die ihresgleichen sucht.
 


 

Eines der Ziele ist natürlich das spätgotische Münster, dessen Tympanon über dem Hauptportal ein vielfiguriges Jüngstes Gericht ziert. Die Netzgewölbe mit ihren prächtigen bemalten Schlußsteinen im hohen schmalen Mittelschiff und im Chor sind genauso wie etwa das Renaissance-Gestühl und die Glasfenster eine eingehende Besichtigung wert. Sie müssen sich aber vom „Erlebnis Bundeshauptstadt“ losreißen, stehen doch noch weitere interessante Besichtigungen auf dem Programm.
 


 

Über Altreu mit seiner berühmten Storchenkolonie geht es nach Solothurn, der Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, in dem auch Olten liegt. Die Kantonshauptstadt, ebenfalls an der Aare gelegen, rühmt sich, die schönste Barockstadt der Eidgenossenschaft zu sein. Machen Sie sich selbst ein Bild und überprüfen Sie, welche Bewandtnis es mit der „magischen Zahl“ Solothurns, der Elf, hat.
 


 

Von Aarburg aus beschließt dann eine ‚Pontonierfahrt’ genannte Bootsfahrt auf der Aare, die Sie zurück nach Olten bringt, den überaus erlebnisreichen Tag.

Am Morgen des fünften Reisetages heißt es Abschied nehmen von Olten, von wo aus Sie so viele in nahem Umkreis liegende Ziele haben erforschen können. In Zürich machen Sie noch Station, bevor es nach einem weiteren Halt in der liechtensteinischen Hauptstadt Vaduz heimwärts geht.