K&K in Ungarn - Auf den Spuren der Stephanskrone
 

Praktisch zwei Reisen unter einem Titel. Und das in vier Tagen! Ist das zu schaffen? Es ist, auch wenn das Programm etwas gedrängt ist! Überzeugen Sie sich selbst auf der von mir vom 9. bis 12. Oktober 2oo5 geleiteten Reise, die im alten Oberungarn, der heutigen Slowakei, ihren Anfang nimmt.

Wir beginnen unsere Rundreise in Preßburg, welche Stadt unter dem Namen Pozsony von 1536 bis 1783 ungarische Hauptstadt gewesen ist. Mit der mir von früheren Reisen bestens bekannten Preßburger Stadtführerin machen wir einen Rundgang in der Altstadt und besichtigen natürlich eingehend den St.-Martins-Dom, die Krönungskirche.

Am Nachmittag fahren wir über die ungarische Grenze nach Martinsberg, wo die altehrwürdige Benediktinerabtei, die zum Weltkulturerbe gehört, besichtigt wird. Romanische, gotische, barocke und klassizistische Bauteile ergeben ein eindrucksvolles Ensemble, in dem sich außerordentliche kulturelle Werte verbergen, so der Bibliothekssaal mit etwa 36o.ooo Bänden.

Die Fahrt geht weiter nach Süden, um das Ostende des Plattensees herum und nach Siófok, wo wir unser Standorthotel beziehen, von welchem aus an den folgenden zwei Tagen die weiteren Besichtigungen vorgenommen werden.

Am zweiten Reisetag fahren wir vorerst nach Stuhlweißenburg, welche Stadt in seiner frühen Geschichte eng mit König Stephan dem Heiligen verbunden gewesen ist. Dort nämlich, wo der europäische Pilgerweg durch Ungarn die Landesmitte gekreuzt hat, hat der König ein repräsentatives königliches Zentrum erbauen lassen, ‚Alba Regia’ genannt, Krönungsstadt und Begräbnisstätte.

 Unser Weg führt weiter nach Wesprim. Diese ‚Stadt der Königinnen’ ist eine der interessantesten Siedlungen Transdanubiens und das älteste Bistum des Landes. Die Stadt trägt deshalb den Beinamen, da der Bischof auch Kanzler der Königin gewesen ist und deren Krönung zu seinen Rechten gehörte. Als letzte hat Zita, die Gattin König Karls IV., die Krone aus den Händen des Bischofs empfangen.

 In Herend stehen sodann eine Führung durch die Porzellan-Manufaktur sowie der Besuch der größten Herend-Porzellan-Sammlung der Welt auf dem Programm, worauf wir auf einen Bauernhof zu einem landestypisches Mittagessen mit Zigeunermusik weiterfahren.

 

 

Der Vormittag des dritten Reisetages ist der ungarischen Hauptstadt gewidmet, deren wichtigste Baulichkeiten uns eine mir seit vielen Jahren bekannte Stadtführerin zeigt. So sehen wir im Stadtteil Pest ein Wahrzeichen von Budapest, nämlich das Parlament, weiters den Heldenplatz mit dem Millenniumsdenkmal sowie dann noch die Stephansbasilika. Über die Kettenbrücke fahren wir in den Stadtteil Buda, wo wir auf dem Burgberg vor allem der malerischen Fischerbastei und einer weiteren Krönungskirche, der im Volksmund Matthiaskirche genannten Liebfrauenkirche, einen Besuch abstatten.

Nach dem Mittagessen mit typisch ungarischen Speisen machen wir uns nach Gedelle auf, besser bekannt unter dem ungarischen Namen Gödöllö. Das Königliche Schloß, eines der bedeutendsten Werke des ungarischen Barocks, erhielt seine endgültige Form nach dem Ausgleich von 1867, als es der ungarische Staat König Franz Joseph I. und Königin Elisabeth als Krönungsgeschenk übergab. ‚Sisi’ hat sich insgesamt über 2ooo Tage im Schloß aufgehalten.

 

 

Am Morgen des viertes Reisetages heißt es Abschied nehmen von Siófok, der erste Besuch gilt der Halbinsel Tihany am Nordufer des Plattensees. Das berühmteste Denkmal ist die Barockkirche der Benediktinerabtei, in deren Krypta sich das Grab von König Andreas befindet. Ihre letzten Tage in Ungarn haben König Karl IV. und Königin Zita in Tihany verbracht; hier hat durch den Verzicht des Königs auf alle Ansprüche in Ungarn die Geschichte der Träger der Stephanskrone ihr Ende gefunden. Über Raab und Wien geht es dann der Heimat zu, voll mit Erinnerungen an erlebnisreiche Tage und dem Wissen, einen weiteren Blick auf die - zum Großteil doch gemeinsame – Geschichte Österreichs und Ungarns geworfen zu haben.