Frühlingsfahrt in die "Schweizer Sonnenstube", ins Tessin

 

Kann eine erfolgreiche Reise so einfach wiederholt werden? Ja – wenn die Voraussetzungen gegeben sind, wenn eine Leserreise der „Salzburger Nachrichten“ Salzburger und Tiroler mit gleichen kulturellen Erwartungen in einem speziellen mit nur 28 belegten Sitzplätzen und einer Clubecke ausgestatteten 58-er Bus vereint. Und doch hat es einen erheblichen Unterschied gegeben: Während im Vorjahr noch der altgediente, aber trotzdem noch feine Leserreisen-Bus eingesetzt worden war, sind wir anläßlich der Reise vom 29. April bis 2. Mai 2oo5 mit dem brandneuen und in seiner Ausstattung noch verfeinerten Luxusbus gefahren. Ein tolles Gefühl für Gäste, Fahrer und mich, auch wenn im Hinblick auf die besuchte Gegend der Bus in seinen Ausmaßen schon an die Grenze des Möglichen gestoßen ist.
 


 

Einen weiteren Unterschied zur vorjährigen Reise hat es aber schon am Anreisetag gegeben. Auch wenn das Naturschauspiel der Via Mala gleich geblieben ist - in diesem Bereich hat sich der Hinterrhein bis zu 5oo m tief in das Gestein hineingefressen -, so hat es im nur wenige Kilometer südlich entfernten Zillis eine Änderung gegeben. Die Renovierung der in Temperamalerei 153 Felder umfassenden Kassettendecke der romanischen Kirche St. Martin ist nunmehr abgeschlossen. Meine Stammgäste, die mich zum Teil bereits vielfach auf meinen Kulturreisen begleitet haben, haben mit Freude festgestellt, daß nunmehr wieder alle Darstellungen des aus dem 12. Jahrhundert stammenden und in der abendländischen Malerei einmalig dastehenden Kunstwerks in alter Farbenpracht erstrahlen. Natürlich hat dann auch die zugehörige Ausstellung im Postgebäude besucht werden müssen. Ein wahrhaft grandioser Einstieg in unsere Kulturreise.

 


 

Und dann wie bei jeder Reise auf dieser Strecke ein allgemeines A und O beim erstmaligen Anblick des Luganer Sees, von dessen Ufern es teilweise steil bergan geht, der somit in eine grandiose Landschaft eingebettet ist. Als nicht minder grandios - wenn auch in anderer Hinsicht -  ist sodann der Besuch von Swissminiatur aufgenommen worden, der Gang zwischen nunmehr bereits weit über einhundert Kultur- und Naturdenkmälern unseres so schönen Nachbarlandes – und alles originalgetreu, aber in 25facher Verkleinerung.

 

 

Am zweiten Tag hat  Lugano schon früh verlassen werden müssen, ist doch das Ziel Stresa am Lago Maggiore gewesen. Dort hat schon ‚mein Kapitän’ gewartet, um uns vorerst zur Isola Bella zu bringen. Nach eingehender Besichtigung von Schloß und Barockgarten - dieser hat nicht nur wegen der weißen Pfaue und der Blütenpracht allgemein Bewunderung hervorgerufen -, ist die zweite Schiffahrt gefolgt, diesmal zur Isola dei Pescatori. Die ‚Fischerinsel’ hat ihrem Namen alle Ehre gemacht - in dem Restaurant direkt am Wasser haben die frischen Fische und auch die sonstigen Spezialitäten ganz besonders gemundet.
 


 

Und dann die abschließende Schiffahrt – wieder zurück nach Stresa. Weiter auf der Küstenstraße nach Süden, hat es doch gegolten, die Kolossalstatue des Hl. Karl Borromeus zu bestaunen. Einige Gäste haben es sich nicht nehmen lassen, innen in der Statue hochzuklettern und die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Rund um den Lago Maggiore ist es dann wieder ins Tessin zurückgegangen.

Den dritten Tag habe ich die Gäste nach eigenem Belieben gestalten lassen, wobei ich natürlich mit Rat und Tat zur Seite gestanden bin. Am Vormittag bin ich mit einer großen Gruppe mit der Standseilbahn auf den Monte San Salvatore hinaufgefahren, wo von der Plattform der auf den Gipfel gebauten Kirche eine überwältigende Aussicht genossen werden kann. Den Nachmittag haben die meisten Gäste zu einem Stadtbummel genützt oder kleinere Schiffahrten unternommen. Mit nur vier Gästen habe ich die größtmögliche Rundfahrt unternommen, sie hat uns in alle Arme des verzweigten Luganer Sees hineingeführt. Der strahlende Sonnenschein hat die mehrstündige Schiffahrt zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. Am lauen Abend haben die meisten Gäste noch die vielen Straßencafés von Lugano aufgesucht.
 


 

Die Rückreise ist zu einem Erlebnis hinsichtlich der wunderbaren Landschaft geworden. Wenn wir auch nicht zur Abtei von Piona haben fahren können, so haben wir doch den Luganer See und den Comer See entlang die Vorzüge der Natur so richtig genießen können. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen in einem mir seit Jahren bekannten Restaurant direkt am Comer See ist es dann heimwärts gegangen, zuerst die Serpentinen zum Malojapaß hoch und dann immer den Inn entlang. Die Salzburger Gäste haben noch eine längere Fahrt auf sich nehmen müssen, doch ist dies in dem Luxusbus überhaupt kein Problem gewesen.