Lago Maggiore

 

Den Frühling in seiner ganzen Blütenpracht am Langensee, wie die Deutsch-Schweizer den Lago Maggiore nennen, begrüßen, bedeutet jedes Jahr ein Erlebnis besonderer Art. Einerseits die schon voll erwachte Natur genießen, andererseits mit Bus, Eisenbahn und Schiff Landschaften und Inseln erkunden, schließlich aber auch – und dies nicht zuletzt – die kulturellen Schöpfungen bestaunen. Das ist für meine Gäste auf dieser trotz des nicht gerade spärlichen Programms doch gemütlichen Reise, die durch die bodenständige Küche noch verschönt wird, vom 2o. bis 23. April 2oo6 möglich.

 

Bevor Sie unser schönes Standorthotel in Meina am Langensee erreichen, gilt es auf der Anreise im Kanton Graubünden noch einmalige Werke der Natur und künstlerischer Schaffenskraft zu bewundern. An der Via Mala ist ein Halt geradezu Pflicht, wenn auch der über unzählige Stufen führende Abstieg zum Flußbett des Hinterrheins, der sich in Jahrtausenden durch das Gestein hindurchgefressen und so die stellenweise viele hundert Meter tiefe Schlucht geschaffen hat, auf dieser Reise wohl kaum möglich ist. Aber schon der Anblick von der Straße aus ist beeindruckend.

 

 

Schon nach wenigen Kilometern gilt es wiederum den Bus zu verlassen, steht doch die Besichtigung der romanischen Kirche St. Martin mit der vielleicht ältesten vollständig bemalten Holzdecke des Abendlandes auf dem Programm. 153 Einzeltafeln – Tempera auf Gipsgrundierung – stellen Szenen aus der biblischen Geschichte dar.

Die Fahrt führt weiter ins Gebirge hinauf, durch den San-Bernardino-Tunnel und dann auf gewaltigen Kunstbauten und in vielen Kehren das Misoxer-Tal abwärts, vorerst noch im italienischsprachigen Teil Graubündens und dann im Tessin, vorbei an seiner Hauptstadt Bellinzona. Am späten Nachmittag erreichen Sie unseren Urlaubsort mit seinem in einem prächtigen Park gelegenen Hotel.

 

 

Am nächsten Morgen werden Sie am Bootsanlegesteg unseres Hotels von einem Motorboot abgeholt – ein mir seit vielen Jahren bekannter Kapitän wird persönlich steuern. Die Fahrt geht der Küste entlang und vorerst zur Isola Bella, zur ‚Schönen Insel’. Bevor Sie dort den Barockgarten bewundern können, werden Sie bei einer Führung durch das Schloß über Geschichte und Wirken der Familie der Grafen Borromeo informiert. Und dann können Sie auf dem in Terrassen angelegten Garten mit seiner prächtigen südländischen Bepflanzung lustwandeln. Ob die weißen Pfaue Ihnen zu Ehren ein Rad schlagen werden? Warten Sie es ab!

 

 

Zum Mittagessen fährt uns unser Kapitän auf die Isola dei Pescatori, die ‚Fischerinsel’, wo Sie köstliche fangfrische Fische speisen können. Da ich die Transferzeiten so einteile, daß Sie gemütlich essen und auch noch die doch sehr kleine Insel durchstreifen können, wird es Nachmittag, bis wir zur dritten und letzten Fahrt, nämlich nach Stresa, abgeholt werden. Von dort aus geht es nur wenige Kilometer nach Süden, wo hoch über Arona die mit Kupferplatten verkleidete Statue des Heiligen Carlo Borromeo grüßt, mit 35 Metern Höhe - einschließlich Sockel -  die vielleicht höchste Statue Europas. Aber das Erlebnis ist nicht nur der Anblick der gewaltigen Statue, folgen Sie mir und klettern Sie im Inneren bis zum Kopf hoch. Durch Augen und Mund können Sie herausschauen, die Küstenlinie des Sees überblicken und am anderen Ufer ein weiteres mit den Borromei im Zusammenhang stehendes Bauwerk bewundern, die Rocca di Angera.

 

 

Während am zweiten Reisetag das ‚Erlebnis Schiffahrt’ vorherrscht, wird Ihr dritter Reisetag von einer Eisenbahnfahrt beherrscht! Was kann denn so Besonderes sein an einer Bahnfahrt in dieser Gegend? Fahren wir doch gemeinsam mit unserem Bus in die alte Stadt Domodossola und steigen wir dort um in die Centovalli-Bahn, in die ‚Bahn der Hundert Täler’. Auch wenn es nicht gerade einhundert Täler sind, die von der nach Locarno führenden Bahnstrecke eingesehen werden können - einige Dutzend reichen schon, eines interessanter und anmutiger als das andere. Die letzten Kilometer im Stadtgebiet von Locarno legen Sie unterirdisch zurück, doch bietet sich Ihnen dann der ganze Reiz der lieblich am Seeufer gelegenen schweizerischen Stadt. Sie haben noch genügend Zeit zum Bummeln oder Einkaufen, bevor Sie wieder zum Hotel zurückfahren.

 

 

Am vierten Tag heißt es dann Abschied nehmen von der Ihnen bestimmt vertraut gewordenen Gegend, vom Hotel und seinem schönen Park. Es steht aber noch ein Erlebnis besonderer Art bevor: Der Besuch von Mailand!

Fast durchgehend fahren Sie auf der Autobahn und erreichen schon bald die Hauptstadt der Lombardei. Da dieser Reisetag ein Sonntag ist, gibt es vor und in Mailand keine Verkehrsprobleme; wir können gemütlich vorbei an der ‚Scala’ und durch die Galerie König Viktor Emanuel II. auf den Domplatz spazieren. Der Anblick der größten gotischen Kirche Italiens wird Sie begeistern. Und dann können Sie etwas unternehmen, was bei kaum einer anderen Kirche möglich ist: Sie können entweder zu Fuß das Dach erklimmen oder mit dem Lift hochfahren und dann auf den ‚Terrazzi’ herumspazieren.

 

 

Etwa um die Mittagszeit heißt es dann Abschied nehmen von Mailand; mit unserem Bus geht es wieder heimwärts, zuerst durch die Poebene, dann ab Verona vorerst durch das Etschtal aufwärts, wobei es auch auf der Rückreise vom Bus aus noch viel Interessantes zu entdecken gibt. Der Gesprächsstoff über das in doch nur vier Tagen Erlebte wird Ihnen nicht ausgehen. Am frühen Abend sind Sie dann wieder zuhause in Tirol bzw. Salzburg.