Glacier Express - Zermatt
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Auch für heuer
habe ich diese Reise in die Eidgenossenschaft so geplant wie ich sie
bereits seit Jahren geleitet habe. Der Erfolg hat für sich gesprochen.
Folgen Sie mir also am 14. Juli 2o11 auf eine gemütliche Vier-Tage-Reise
in unser westliches Nachbarland, wobei die Fahrt mit dem ‚langsamsten
Schnellzug der Welt’ wohl den Höhepunkt der Reise darstellt.
Die Reise führt von Oberösterreich und Salzburg über Innsbruck, wobei die Tiroler Teilnehmer im Inntal zusteigen können. Im Rasthaus Trofana bei Imst müssen wir die nach entsprechender Fahrzeit erforderliche Pause einlegen, worauf es dann durch das Arlberggebiet ins Ländle und vom Fürstentum Liechtenstein über den Rhein in die Eidgenossenschaft geht. Am Walensee wollen wir bei einem kurzen Halt einen ersten Eindruck von den Schweizer Seen bekommen. Dann aber ist Luzern das Ziel für einen ausgedehnten Aufenthalt. Machen wir einen
Rundgang durch eine der schönsten Städte der Schweiz, bummeln Sie mit
mir über die die Reuss überspannende Kapellbrücke und sodann nach
Besichtigung der Jesuitenkirche, der ältesten Barockkirche der Schweiz,
flußabwärts Richtung Spreuerbrücke. Auf dieser erfreuen wir uns an den
kunsthistorisch so wertvollen Totentanzbildern und überqueren noch
einmal die Reuss. Vor der Weiterfahrt ist in der Fußgängerzone mit ihren
malerischen Gassen und attraktiven Plätzen noch ein ‚Kafi Crème’
angesagt - am besten in einem der Kaffeehäuser direkt am Fluß.
Da wir bis Naters bei Brig im Tal der Rotten (so nennen die Deutsch-Schweizer den Fluß Rhone) noch eine längerer Fahrzeit vor uns haben, müssen wir dieser so traumhaft am Vierwaldstätter See gelegenen Stadt ‚uf wiederluege’ sagen, auch wenn man tagelang hier bleiben könnte. Allein die Museen, die Schiffahrten auf dem so wunderschönen Vierwaldstätter See und die Auffahrten auf die beiden Hausberge Pilatus und Rigi würden einige Tage in Anspruch nehmen. Auf der Weiterfahrt genießen wir die Schönheit der Natur, wobei wir im Bus mit dem Grimselpaß eine Höhe von 2165 m erreichen. Höher hinauf können wir am zweiten Reisetag von Zermatt aus. Am Abend erreichen wir Naters, wo wir im Hotel ‚Touring’ zwei Nächte bleiben. Der zweite
Reisetag bringt dann besondere Erlebnisse, wobei wir vorerst mit unserem
Bus bis Täsch im Mattertal fahren. Dort müssen wir in einen der
Pendelzüge, die alle 2o Minuten fahren, umsteigen. Zermatt ist nämlich
für Touristen nur auf dem Schienenweg erreichbar. Bereits am
Bahnhofsplatz erhalten wir bestätigt, daß im Ort nur Elektrofahrzeuge
oder, was viel romantischer ist, Kutschen mit zumeist zwei PS verkehren
dürfen.
In diesem auf
über 16oo m ü.d.M. gelegenen Ort können wir also die Seele baumeln
lassen und die reine Höhenluft genießen. Erfreuen wir uns an einem
ausgedehnten Spaziergang und bewundern wir die schönen alten Holzhäuser.
Ein Besuch des Bergsteigerfriedhofes nahe der Kirche ist fast ‚Pflicht’.
In Ehrfurcht stehen wir vor den Grabstätten der Kletterer, die Opfer der
Berge geworden sind. Aber auch im äußerst interessanten Matterhorn
Museum erfahren wir viel über erfolgreiche und erfolglose Besteigungen
des ‚Berges der Berge’.
Wir können aber von Zermatt aus auch ‚nach Höherem streben’. Es bietet sich eine Auffahrt mit der höchsten Luftseilbahn Europas zur Nordwand des Klein Matterhorns an. Rasch, allerdings für viele zu rasch, ist eine Höhe von 382o m erreicht, zum Gipfel in 3883 m Höhe kann man noch mit dem Aufzug hinauffahren. Die rasche Fahrt in diese für uns ungewohnte Höhe kann Kreislaufprobleme verursachen und sollte wirklich nur nach Rücksprache mit dem ‚Onkel Doktor’ unternommen werden. Nicht so weit
hinauf - aber dafür wesentlich gemütlicher - geht die Fahrt mit der
Gornergratbahn, dieser im freien Gelände angelegten Zahnradbahn, mit der
‚nur’ 3o89 m erreicht werden. Allein schon die mehrfach an Haltestellen
unterbrochene Fahrt ist ein Erlebnis - Berge und Gletscher kommen immer
näher und näher, immer imposanter baut sich die Felspyramide des
Matterhorns auf. Werden wir dieses Wahrzeichen der Schweiz tatsächlich
sehen oder ist es - wie so oft - von Wolken verhüllt?
Von der
Bergstation der Zahnradbahn müssen wir nur noch wenige Höhenmeter bis
auf den Gornergrat zurückzulegen. Dort bietet sich aus einer Höhe von
313o m ein Panoramablick von überwältigender Großartigkeit und fast
unbeschreiblicher Schönheit. Inmitten der gleißenden Eisströme das 4478
m hohe Matterhorn, links davon das Breithorn, die Zwillinge Castor und
Pollux sowie im Monte-Rosa-Massiv die mit 4634 m Höhe höchste Erhebung
der Schweiz, die Dufourspitze. Mit dem Weißhorn und dem Dom im Norden
haben Sie zwei weitere der vielen Viertausender im Blickfeld. Auf
Schautafeln sind die wichtigsten Berge angeführt, sodaß Sie sich
problemlos orientieren können.
Das Verweilen in
der zauberhaften Hochgebirgswelt könnte ‚ewig’ dauern, doch müssen wir
wieder nach Zermatt zurück und mit dem Pendelzug nach Täsch, wo wir
wieder in unseren Luxusbus einsteigen. Ein weiterer Nobelort ist unser
Ziel, nämlich Saas Fee. Sollte nahe dem Busparkplatz der ‚Bummelzug’
gerade abfahrbereit sein, wäre das eine feine Sache, um den Ort
kennenzulernen. Aber auch bei einem Spaziergang können wir einerseits
den Blick auf über zwei Dutzend Gletscher werfen, andererseits aber noch
die alten auf Stelzen gebauten Stadel und Speicher sehen.
Der dritte
Reisetag dann bringt das erwartete ‚Erlebnis Glacier Express’. Vor der
Abfahrt des Zuges wollen wir noch durch Brig, den Hauptort des
deutschsprachigen Oberwallis, bummeln. Das bedeutendste Baudenkmal,
nämlich der Stockalper-Palast mit seinen drei riesigen, von vergoldeten
Zwiebelhauben bekrönten Türmen, besticht auch durch seinen Arkadenhof.
Sollte die Zeit reichen, organisiere ich gerne eine geschichtlich und
kunstgeschichtlich hochinteressante Führung durch den Palast.
Dann aber müssen wir in Brig in den Zug Richtung Chur bzw. St. Moritz einsteigen, ein Wagen ist für uns reserviert. Eine mehr als sechsstündige Fahrt durch traumhaft schöne Landschaft nimmt ihren Anfang. Informationen über die Fahrstrecke und die Sehenswürdigkeiten links und rechts bekommen wir aktuell über Kopfhörer serviert. Natürlich kommt auch das Kulinarische nicht zu kurz - Auge und Gaumen freuen sich! Durch die großen
Panoramascheiben unseres Wagens können wir die vorbeiziehende Landschaft
richtig genießen. Mit dem Oberalppaß erreichen wir in 2o33 m Meereshöhe
den höchsten Punkt der Zugreise. Größere Steigungen oder Gefälle werden
mit Hilfe der Zahnstange bewältigt. Die Zeit vergeht wie im Flug - auch
die Fahrt durch den Furka-Basistunnel, den längsten Schmalspurbahntunnel
der Welt, kommt uns nicht lange vor. Besonders eindrucksvoll ist die
Fahrt durch das Vorderrheintal. Ob wir dabei Wassersportler zu Gesicht
bekommen?
In Chur
erreichen wir mit 585 m Höhe den tiefsten Punkt der Reise. Richtung St.
Moritz führt die Fahrt über das Wahrzeichen des Glacier Express, den 13o
m langen und 65 m hohen Landwasser-Viadukt. Vom Zug aus sehen wir
allerdings das beeindruckende Bauwerk, das auf fünf gemauerten Pfeilern
in einer Kurve mit 1oo m Radius direkt in den Landwasser-Tunnel führt,
nur ganz kurz. Über die Kopfhörer werden wir aber auch über diese
Sehenswürdigkeit zeitgerecht informiert, sodaß die Photoapparate
schußbereit gehalten werden können. Wir verstehen durchaus, daß die
UNESCO ein Teilstück der Rhätischen Bahn sowie die Strecke, auf der der
Bernina Express von St. Moritz nach Tirano verkehrt, zum Welterbe
erhoben hat. In St. Moritz erwartet uns unser Fahrer mit dem Bus am
Bahnhof, zum Hotel ist es nicht mehr weit.
Am letzten
Reisetag geht es dann Richtung Heimat. Aber auch bei dieser Busfahrt
warten landschaftliche und kulturhistorische Erlebnisse auf uns. Bis
Zernez sind wir im Engadin unterwegs, dann führt die Straße durch den
Schweizerischen Nationalpark zum Ofenpaß, wo wir - wie natürlich auch an
anderen landschaftlich schönen Stellen - eine Pause einlegen. In Münster
knapp vor der Grenze zu Südtirol zeige ich Ihnen noch die aus der Zeit
Karl des Großen stammende Klosteranlage St. Johann, wo wir insbesondere
die Fresken bewundern können.
Dann sind wir
schon in Südtirol, wo wir am Stausee in Graun noch eine Pause einlegen
Der aus dem Wasser ragende Kirchturm ist ein beliebtes Photomotiv.
Im Inntal östlich von Zams schließt sich dann der Kreis. Es geht zurück zu den Ausgangspunkten der Reise in Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Was bleibt, sind Erinnerungen an traumhaft schöne Landschaften sowie wunderbare kulturgeschichtliche Erlebnisse, aber auch an staunenswerte technische Leistungen - einfach an ‚die Schweiz’ als so schönes Reiseland. *** Seit 1998 leite ich Glacier-Express-Reisen, wobei ich allerdings erst seit einigen Jahren meine Reisen ins Netz stelle. Ausführliche Beschreibungen mit weiteren Informationen sowie eine Vielzahl von eigenen Bildern können Sie den entsprechenden Vorschauen bzw. Rückblicken entnehmen. |