Berner Oberland  - Jungfrauregion
 


 

Mit seiner grandiosen Gebirgs- und Gletscherlandschaft ist das Berner Oberland neben dem Matterhorn  der  Inbegriff der Schweiz als Ziel des alpinen Fremdenverkehrs. Interlaken ist dabei der Ausgangspunkt für traumhaft schöne Ausflüge in die Jungfrau-Region, dieser imposanten schneebedeckten Bergwelt mit der weltbekannten Gipfelgruppe Eiger, Mönch und Jungfrau. Von senkrechten Felswänden eingeschlossene Täler, tosende Wasserfälle und grüne Matten prägen unterhalb des ewigen Eises die Landschaft. Die UNESCO hat 2oo1 die ganze Jungfrau-Region, die für den Besucher durch kühn angelegte Seilbahnen sowie einmalig geplante Eisenbahnen erschlossen worden ist, als erste Alpenlandschaft in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.
 


 

Wollen Sie die grandiose Schönheit der Jungfrau-Region und noch vieles mehr erleben, dann folgen Sie mir am 27. August 2oo9 auf eine viertägige Reise ins Berner Oberland, wobei wir aber natürlich nicht nur die prachtvolle Natur genießen sondern auch tief in die Geschichte der Eidgenossenschaft eindringen. Am Anreisetag, der uns von Linz über Salzburg und Innsbruck vorerst in die Zentralschweiz führt, machen wir in Luzern am Vierwaldstätter See Station, um erste Eindrücke von unserem so schönen Urlaubsland zu gewinnen.
 


 


 

Wir bummeln gemeinsam über die Kapellbrücke mit dem Wasserturm, die neben Matterhorn und Schloß Chillon vielleicht  d a s  Wahrzeichen der Schweiz darstellt. Die Reuss abwärts gelangen wir zur Spreuerbrücke mit ihren kunsthistorisch so wertvollen Totentanzbildern, bevor wir dann vom anderen Reussufer aus auf dem Rückweg zur Buseinstiegsstelle die stattlichen Bürgerhäuser und originellen Brunnen bewundern, dabei aber immer wieder Blicke auf die Türme der Museggmauer werfen.

Gegen Abend erreichen wir unser feines Standorthotel in Interlaken, in dem wir drei Nächte bleiben. Nach dem Frühstücksbuffet am zweiten Reisetag ist aber das erwartete Naturerlebnis fällig. Mit unserem Bus fahren wir über Zweilütschinen nach Grindelwald, wobei wir bereits einen Höhenunterschied von knapp 5oo Metern überwinden, uns also langsam akklimatisieren können.
 


 

In Grindelwald, diesem wohl berühmtesten Sommer- und Wintersportort des Berner Oberlandes, sind uns die Viertausender schon sehr nahe. Wir steigen erstmals in eine Zahnradbahn ein, nämlich die Wengernalpbahn, um vorerst zur Kleinen Scheidegg, einem Eisenbahnknotenpunkt in 2o61 m Höhe, hinaufzufahren. Hier ist die mächtige, fast bis 4ooo m aufragende Nordwand des Eigers zum Greifen nahe. Wir gedenken unseres Landsmannes Heinrich Harrer, dem mit drei Bergkameraden im Juli 1938 der Erstdurchstieg der Eiger-Nordwand gelungen ist.
 


 

Aber noch ist das Bergerlebnis noch lange nicht zu Ende – wir sind erst mitten darin. Mit der Jungfraubahn, die über weite Strecken im Tunnel führt, fahren wir über die Stationen Eigergletscher (232o m ü.d.M.), Eigerwand (2865 m ü.d.M.) und Eismeer (316o m ü.d.M.) zum höchstgelegenen Bahnhof Europas, zur Station Jungfraujoch (3454 m ü.d.M.). Eine grandiose Bergwelt zieht uns in ihren Bann, wobei aber der Rundblick von der - mit einem Lift zu erreichenden - Aussichtsterrasse am Gipfel der Sphinx (3573 m ü.d.M.) geradezu überwältigend ist.
 


 


 

Lange Zeit könnten wir dort oben verbringen, doch müssen wir uns von diesem Bergerlebnis trennen. Mit der Zahnradbahn fahren wir zurück zur Kleinen Scheidegg und weiter hinunter zu dem immerhin noch 127o m ü.d.M. gelegenen Ferienort Wengen, weltbekannt durch das jährliche Lauberhornrennen. Da Wengen Fußgängerzone ist, bleiben wir im Zug und fahren bis Lauterbrunnen weiter. Dort steigen wir in unseren Bus um und fahren zurück nach Interlaken. Den späten Nachmittag haben wir dann dort zur freien Verfügung – wie wäre es mit einem Bummel durch den Rosengarten unseres Hotels.
 


 

Auch den ganzen dritten Reisetag sind wir unterwegs, wobei wir vorerst den Thuner See entlang fahren und auf der Nationalstraße, wie die Autobahn in der Schweiz heißt, dann rasch die eidgenössische Bundesstadt, also die Hauptstadt Bern, erreichen. Eine Stadtführerin zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wobei wir gemütlich durch die Innenstadt mit ihren alten Zunfthäusern und den Lauben bummeln. Selten können wir in einer Stadt so viele Brunnen sehen wie hier in Bern. Das Bundeshaus ist eines der Ziele, aber natürlich auch der spitzhelmige Zytgloggeturm am Ende der Kramgasse, der zum zweiten Befestigungsring um das alte Bern gehört hat. Kalenderuhr und vor allem die äußerst amüsante Spieluhr locken auch uns an.
 


 


 

Den Nachmittag wollen wir am Thuner See verbringen; sollten es die Zeit und vor allem der Schiffsfahrplan zulassen, wäre eine gemütliche Schiffahrt gerade richtig. Allenfalls können wir eines der Schlösser am Seeufer, etwa Schloß Oberhofen mit seinem wuchtigen Bergfried, besichtigen und im zauberhaften Park spazieren gehen.
 


 


 

Vor dem Abendessen ist noch ein Bummel durch Interlaken angesagt oder aber der Besuch des Mystery Parks von Erich von Däniken, wo wir in fremde Kulturen und vergangene Zeiten eintauchen können.
 


 


 

Der Rückreistag bringt uns weitere schöne Landschaften der Schweiz nahe, wobei ich als Überraschung noch ein einmaliges Naturwunder eingeplant habe. In Innertkirchen verlassen wir das Aaretal, die Straße zum Sustenpaß beeindruckt sowohl landschaftlich durch die Blicke auf gewaltige Bergstöcke sowie mächtige Gletscher als auch durch die kühne Trassierung. Vor dem Scheiteltunnel, aus dem sich  bei einem meiner früheren Besuche ein ausfahrender älterer Postbus mit dem Posthornsignal angemeldet gehabt hat, treffen Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen aufeinander. Wir aber müssen unbedingt an einem kleinen See einen Halt einlegen.
 


 


 

Der kurze Aufstieg vom Rasthaus zur Paßhöhe lohnt durch die Aussicht auf die imposante, im Titlis gipfelnde Kette nördlich des Meientals. Durch dieses wildromantische Tal fahren wir bis Wassen, wo wir auf die Gotthardautobahn Richtung Norden einschwenken.

Hoch über dem Urnersee mit seiner am Seeufer gelegenen Tellskapelle geht es weiter nach Norden und über Schwyz, welche Stadt dem ganzen Land den Namen gegeben hat, nach Einsiedeln, wo wir – sollte es die Zeit zulassen – noch einen Aufenthalt einlegen. Im meistbesuchten Wallfahrtsort der Schweiz besticht nämlich die eindrucksvolle Klosteranlage, einer der Höhepunkte Schweizer Barockkunst. Die Gnadenkapelle in der Klosterkirche mit der „Schwarzen Mutter Gottes“ ist Ziel von Pilgern aus aller Welt.

Weiter geht unsere Fahrt, ein Stück den Zürichsee und dann den Walensee entlang, wiederum kurz durch das Fürstentum Liechtenstein. Mit Feldkirch erreichen wir die westlichste Stadt unseres Heimatlandes, über Innsbruck und Salzburg geht es zurück zum Ausgangspunkt der Reise. Tiroler Gäste haben es bequem – sie können in Orten an der Durchfahrtsstrecke zu- bzw. aussteigen und verkürzen für sich Hin- bzw. Rückreise doch erheblich.
 


 

Was bleibt, sind traumhaft schöne Erinnerungen an eine grandiose Landschaft, an kristallklare Seen, an schöne Städte und vor allem an freundliche Menschen, mit denen uns – trotz so mancher Unterschiede – die gemeinsame Sprache und die Liebe zur jeweiligen Heimat verbindet.