Toskana

 


 

Die Toskana ist mehr als eine von zwanzig italienischen Regionen, sie ist mehr als ein Urlaubsgebiet mit Stränden und Yachthäfen, mit Schigebieten und Thermalquellen, mit alten Städten, Schlössern und Klöstern sowie mit Olivenbäumen und Weinstöcken. Auch wenn sie mit alledem gesegnet ist, so ist doch das Wesentliche, daß sie eine Kultur-Landschaft ist, in jeder Hinsicht in einem Zeitraum von zweieinhalb Jahrtausenden von Menschenhand geprägt. Es ist denkunmöglich, eine derart begnadete Gegend in nur vier Tagen zu erforschen. Trotzdem werde ich versuchen, das Typische herauszuarbeiten. Begleiten Sie mich am 22. Mai 2oo8 auf einem Kurzbesuch in diese italienische Region.

Auf privaten Reisen habe ich Land und Leute kennengelernt und dann als Reiseleiter seit dem Jahre 1997 regelmäßig, manchmal sogar zweimal im Jahr, die Toskana besucht. Wollen wir also gemeinsam einige bedeutende Städte aufsuchen, die Landschaft erkunden und - kurz gesagt - die Wiege unserer abendländischen Kultur, was Humanismus und Renaissance betrifft, kennenlernen.
 


 

Die Anreise erfolgt von Salzburg über Innsbruck und Bozen, vorbei an Florenz zu unserem Standorthotel Giglio in Montecatini Terme, in dem wir am Nachmittag eintreffen. Somit haben wir noch Gelegenheit, durch den wohl bekanntesten Kurort Italiens zu bummeln und mit der Standseilbahn aus dem Jahre 1898 nach Montecatini Alto hochzufahren, um von dort die herrliche Aussicht auf die Stadt unten in der Ebene zu genießen. Oder aber eines der nahe bei unserem Hotel befindlichen Thermalbäder aufzusuchen. Den Abend können wir gemütlich in der Hotelhalle verbringen und dort – gemäß Selbstdarstellung des Hotels im Internet! – Kartenspielen.
 


 


 

Der ganze zweite Reisetag ist der Hauptstadt der Toskana, nämlich Florenz, gewidmet. Unsere Stadtführerin zeigt uns die bedeutendsten Bauwerke des Zentrums dieser wunderbaren Stadt, der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Ich kann genügend Tips geben, wobei natürlich gerade hinsichtlich der Uffizien die Wartezeit maßgebend ist. Aber wie wäre es mit einem Besuch der Boboli-Gärten oder mit der Besteigung der Kuppel des Doms Santa Maria dei Fiori, der viertgrößten Kirche der Christenheit, um aus der Laterne auf den Campanile des Giotto hinabzublicken? Der Möglichkeiten sind also genug gegeben. Den Abend können wir nach einem Spaziergang durch die Stadtmitte von Montecatini Terme wieder ganz gemütlich im Hotel verbringen oder noch einmal nach Montecatini Alto hinauffahren.
 


 

Weitere Höhepunkte hinsichtlich Landschaft und Städtebau bietet uns der dritte Reisetag. Auf der Schnellstraße fahren wir nach Siena, der früheren ‚Erzrivalin’ von Florenz. Zu der Zeit, als in Florenz bereits die Renaissance Einzug gehalten gehabt hat, ist in Siena bewußt noch im gotischen Stil gebaut worden. Auch hier führt uns eine Stadtführerin durch die Innenstadt und zeigt uns den - unvollendeten - Dom, der einmal die größte christliche Kirche hätte werden sollen. Natürlich suchen wir auch die Piazza del Campo auf, auf welchem Platz jedes Jahr am 2. Juli und 16. August der ‚Palio delle Contrade’ stattfindet. Sollte noch Zeit genug sein, bietet sich der ‚Torre del Mangia’ zur Besteigung an, um von oben einen herrlichen Blick auf die Siena umgebende Hügellandschaft zu werfen. Da die Ein- und Ausstiegsstelle für unseren Bus sich nahe der Backsteinbasilika San Domenico befindet, muß natürlich auch diese Kirche, in der der Kopf der hl. Katharina, der Schutzheiligen des Dominikanerordens und der Stadt Siena, aufbewahrt wird, aufgesucht werden.


 


 

Nach dem Mittagessen fahren wir nach San Gimignano weiter und erkunden das ‚Manhattan des Mittelalters’. Die Geschlechtertürme prägen das Bild der von einem vollständigen Mauerring mit fünf Toren umgebenen Stadt. Den schönsten Blick über Stadt und Elsatal genießen wir von der Rocca, der im Jahre 1353 an der höchsten Stelle des Ortes westlich des Domes errichteten Festung, von der allerdings nur noch Teile der Mauern sowie der mittlere Turm erhalten geblieben sind. Ein krönender Abschluß dieses Ausflugstages, dem dann am Rückreisetag noch ein Aufenthalt in Pisa folgen soll.
 


 

Am Morgen des vierten Reisetages heißt es also Abschied nehmen von Montecatini Terme, doch verlassen wir die Toskana nicht so schnell. Der Besuch von Pisa ist uns zu wichtig. Ein Bummel über die ‚Piazza dei Miracoli’, den ‚Platz der Wunder’, mit den vier imposanten Einzelbauwerken ist unbedingte Pflicht. Dom, Baptisterium, Campanile und Camposanto gilt es zu bestaunen. Erfreulich ist, daß der Schiefe Turm, der in jahrelanger Arbeit mit gewaltigem Aufwand ‚etwas zurechtgerückt’ worden ist, nunmehr wieder von Stahlseilen und Betongewichten befreit ist und im alten Glanz erstrahlt. Aber schief ist er immer noch und soll so auch bleiben!
 


 

Auf der Heimfahrt überqueren wir den Apennin auf dem Cisa-Paß und fahren vorbei an Parma, Modena und Mantua Richtung Alpen. In Tirol bzw. Salzburg endet diese Reise, die ich trotz der vielen Besichtigungen ganz gemütlich gestalte und für die der Gast aufgrund des Feiertages nur einen Urlaubstag ‚opfern’ muß.