Dresden im Advent

 

Zum zweiten Mal im gleichen Vierteljahr fahre ich nach Dresden. Dies hat einen besonderen Grund. Habe ich auf der Oktoberfahrt meinen Gästen vor allem auch die Sächsische Schweiz mit all ihren Naturwundern gezeigt, so soll uns die Dezemberfahrt etwas ganz Außergewöhnliches bringen. Folgen Sie mir also am 11. Dezember 2oo8 auf eine Vier-Tage-Fahrt in die sächsische Hauptstadt.

Die Reise führt uns zwar auf schnellstem Wege über Regensburg nach Dresden, doch sind natürlich ein gemütliches Mittagessen in einem feinen Landgasthaus in Wernberg-Köblitz sowie die üblichen Kaffeepausen angesagt. Am Nachmittag erreichen wir aber schon unser Reiseziel, wobei ich Ihnen vorerst den „schönsten Milchladen der Welt“ zeigen will, den zu besuchen ich auf meinen Dresden-Reisen seit 1996 – damals bin ich das erste Mal in Sachsen gewesen – geradezu als Pflicht ansehe. Lassen Sie sich überraschen von der in Pfunds Molkerei herrschenden Atmosphäre, wo sich alles in den blitzblank geputzten Fliesen, die rundum die Wände bedecken, spiegelt. Auf meiner Septemberreise 2oo6 habe ich eine Ausnahmegenehmigung von dem ansonsten herrschenden strengen Photographierverbot erhalten gehabt und daher im Reiserückblick auch eine Innenansicht bringen können.
 


 

Erst nach diesem Erlebnis fahren wir zu unserem vornehmen Hotel im Stadtzentrum, wobei der Abend zur freien Verfügung steht. Das bedeutet aber nicht, daß ich nicht für gemeinsame Unternehmungen zur Verfügung stünde. Unser Hotel liegt derart günstig, daß Sie etwa Frauenkirche und Semperoper zu Fuß in nur wenigen Minuten erreichen können, der Striezelmarkt liegt noch näher. Und dieser älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands umfängt Sie mit der ihm eigenen Stimmung, es duftet nur so nach Lebkuchen und – auch alkoholfreiem! – Glühwein. Wollen Sie sich nicht von den Leckereien verführen lassen, können Sie eine der vielen Gaststätten nahe dem Hotel aufsuchen oder im Hotelrestaurant zu Abend essen.
 


 

Am Vormittag des zweiten Reisetages zeigt uns ein einheimischer Stadtführer zuerst vom Bus aus und dann auf einem Bummel durch die Altstadt die vielleicht bedeutendsten Gebäude von Elbflorenz, wie Dresden im Hinblick auf seine seinerzeitige Pracht und Schönheit immer noch genannt wird. Auch wenn im fürchterlichen Bombenkrieg vor allem das Stadtzentrum in Schutt und Asche versunken ist, so ist doch eine Vielzahl der wichtigsten Gebäude originalgetreu wieder aufgebaut worden. Semperoper, Zwinger, Hofkirche, Albertinum und Frauenkirche sind nur einige dieser Prachtbauten, die es zu besichtigen gilt. Lauschen Sie doch im Zwinger dem Spiel der Porzellanglocken oder bewundern Sie im Fürstenzug August den Starken.
 


 


 

Für den Nachmittag kann ich Ihnen Tips für die Besuche von Museen oder sonstige Unternehmungen geben. Wollen Sie vielleicht eine Führung durch die Semperoper genießen oder die Kuppel der Frauenkirche besteigen, um von dort über die Stadt zu blicken? Es gibt in Dresden so unendlich viel zu sehen und zu erleben, daß Sie wirklich nur gezielt auf Entdeckung gehen können, um sich das Sie besonders Interessierende herauszupicken.
 


 


 

Bewundern Sie noch am Nachmittag die Raddampfer auf der Elbe, denn der Abend bietet Ihnen dann etwas ganz Besonderes. Sind schon Schiffahrten auf der Elbe immer ein Erlebnis, dann sind Abendfahrten etwas ganz Besonderes. Elbaufwärts fahren Sie, von den Ufern leuchten weihnachtlich geschmückte Fenster und angestrahlte Bauten. Die dreistündige stimmungsvolle Lichterfahrt bringt Sie bis zum Schloß Pillnitz und wieder zurück zur Abfahrtsstelle. Der Genuß wird wohl perfekt, da Ihnen während der Fahrt ein festliches Drei-Gänge-Menü serviert wird. Sollten Sie gar auf einem Raddampfer unterwegs sein und Sie während der Fahrt von einer Märchenerzählerin unterhalten werden, dann wäre dies der Gipfel der erträumten Romantik.
 


 

Der ganze dritte Reisetag steht zwar zur freien Verfügung, jedoch habe ich für Sie ein weiteres besonderes Erlebnis vorbereitet. Fahren wir doch mit unserem Bus zum inmitten eines künstlichen Teichs gelegenen Schloß Moritzburg und lassen wir uns durch die Anlage mit ihren vier Prunksälen und über 2oo Räumen führen, bewundern wir die Ledertapeten, die Sammlung der Rothirschgeweihe und eine Weltrarität, das Federzimmer.
 


 


 

Das Mittagessen können wir im Schloßrestaurant einnehmen, worauf uns wieder unser Bus zur Verfügung steht. Dieses Mal fahren wir aber nicht weit, im Bahnhof Moritzburg steigen wir um in den ‚Lößnitzdackel’, eine Dampfschmalspurbahn, mit der wir gemütlich nach Radebeul fahren. Radebeul klingt so richtig nach Karl May – und so ist es auch! Lassen wir uns durch die ‚Villa Shatterhand’ und die ‚Villa Bärenfett’ führen, bewundern wir Old Shatterhands Henrystutzen und Bärentöter sowie Winnetous Silberbüchse. Dringen wir aber auch tief ein in die größte europäische Sammlung indianischen Kulturguts Nordamerikas. Erinnerungen an unsere Kindheit, als wir ‚den Karl May’ verschlungen haben, werden wach; als Erwachsene sehen wir aber nicht die Abenteuergeschichten als solche sondern den tieferen Sinn, den ihnen der Schriftsteller unterlegt hat. Zum Verständnis seiner Person dienen aber auch die Erklärungen des Museumsführers.
 


 

Nach einem letzten Besuch des Striezelmarkts und der letzten Nacht im Hotel heißt es am vierten Reisetag Abschied nehmen von Dresden, steht doch noch eine lange Heimfahrt bevor. Sollte es verkehrsmäßig und somit zeitlich möglich sein, möchte ich Ihnen gerne noch als abschließende Überraschung kurz Regensburg zeigen und mit Ihnen über die Steinerne Brücke zum Weihnachtsmarkt bummeln. Natürlich fehlt nicht – sozusagen als Kontrasterlebnis zur barocken Frauenkirche in Dresden – eine Besichtigung des gotischen Doms.
 


 

Nach dieser letzten Besichtigung geht die Fahrt weiter durch Bayern und schließlich in die Heimat zurück, voll mit Erinnerungen an vier unvergeßliche Tage, an denen wir ganz gemütlich unendlich viel erlebt haben. Vor allem aber bleibt die Erinnerung an den Striezelmarkt und seine