Dresden

Am 25. September 1996 bin ich – damals meine erste Reise für einen Tiroler Veranstalter – als Reiseleiter zu einer fünftägigen Dresden-Reise aufgebrochen. Genau zehn Jahre später führt mich meine Reiseleitertätigkeit - allerdings nunmehr für einen anderen Tiroler Veranstalter – wieder nach Dresden. In der Zwischenzeit habe ich die Sächsische Hauptstadt – entweder als direktes Reiseziel oder als Zwischenstation auf weiter nördlich führenden Reisen – wiederholt aufgesucht, sodaß mir ihr Wiederaufbau bzw. überhaupt ihre wirtschaftliche Entwicklung bestens bekannt sind.

Am Anreisetag wollen wir schnellstmöglich Dresden erreichen, habe ich doch für den Nachmittag eine Überraschung für meine Gäste vorgesehen. Wir wollen Pfunds Molkerei aufsuchen. Im Katalog des Veranstalters nicht eigens vorgesehen, mir aber seit zehn Jahren bekannt – das unglaublich reich mit handbemalten Fliesen ausgeschmückte Innere macht den einmaligen Charme des ‚schönsten Milchladens der Welt’ aus. Am Abend können wir bereits in unserem ****Hotel das Abendessen einnehmen.
 


 

Am Vormittag des zweiten Reisetages zeigt uns unsere einheimische Stadtführerin zuerst vom Bus aus und dann zu Fuß die bedeutendsten Bauwerke von ‚Elbflorenz’, wie Dresden aus mehrfachen Gründen genannt wird. Einerseits ist es die malerische Lage inmitten des Elbtales, andererseits sind es die Staatlichen Kunstsammlungen. Aber auch die Architektur als ‚Stein gewordene Musik’ oder die Stadtsilhouette als Gesamtkunstwerk haben Dresden zu diesem Ehrennamen verholfen.
 


 

Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, ich kann meinen Gästen aber genügend Tips für Besuche von Museen oder Schiffahrten auf der Elbe geben.
 


 

Am dritten Reisetag bewundern wir von der einst unbezwingbaren Festung Königstein aus die jenseits des Elbtales aufragenden Formationen des Elbsandsteingebirges, am Nachmittag drehen wir den Spieß um und genießen von dort, etwa von der Basteibrücke, den Blick auf die Festung. Erfreuen wir uns an den tief unten im Tal auf der Elbe kreuzenden Schraubenschiffen und Raddampfern, die uns bereits einen Vorgeschmack auf unser eigenes Erlebnis am nächsten Tag vermitteln.
 


 

Was wäre nämlich ein Besuch Dresdens ohne eine Fahrt auf einem der Schiffe der traditionsreichen Sächsischen Dampfschiffahrt? Also schiffen wir uns am Terrassenufer ein -  die gemütliche Schiffahrt geht elbaufwärts. Wir werfen noch einen Blick auf die bekannten Gebäude Dresdens und genießen das Dahingleiten unseres Schiffes auf dem ruhig dahinfließenden Strom. Unter dem ‚Blauen Wunder’ geht es durch, bald schon taucht zur Linken Schloß Pillnitz auf, unser Ziel.
 


 

Vorerst fahren wir jedoch auf der Elbe weiter bis Pirna, wo uns unser Fahrer mit unserem Bus abholt. In kurzer Zeit haben wir Schloß Pillnitz erreicht, wobei wir entweder das Schloß oder den Schloßpark besichtigen können. Beide Führungen sind gleich interessant und vermitteln einen Einblick in Baukunst sowie Gartengestaltung im 18. Jahrhundert.
 


 

Sollte es sich zeitlich noch ausgehen, sind natürlich gegen Abend noch weitere Besichtigungen in Dresden angesagt. Die aus Schutt und Asche nach der im Jahre 1945 erfolgten fast völligen Zerstörung des Zentrums wiedererstandene Stadt bietet ja unendlich viel an Kunstschätzen, sodaß auch ein Aufenthalt von einer Woche nicht reichen würde. Auf keinen Fall versäumt werden darf der Besuch der nach jahrelangen Bauarbeiten erst im Jahre 2oo5 wiedererstandenen Frauenkirche mit ihrer gewaltigen Kuppel, die das Stadtbild, wie es Canaletto in seinen Veduten so treffend festgehalten gehabt hat, ganz bedeutend mitgeprägt hat und nunmehr wieder mitgestaltet.
 


 

Auch für den Rückreisetag habe ich eine Überraschung vorgesehen. Aufgrund der durchgehenden Autobahnverbindung ist ja Dresden ‚gar nicht mehr so weit entfernt von Tirol’, sodaß ein Abstecher sehr wohl im Bereich der Möglichkeit liegt. So wie auf der Anreise (zur Einführung) schauen wir uns übrigens auch auf der Rückfahrt (zum bleibenden Andenken) meine Filme über Dresden an. Gegen Abend erreichen wir dann unsere Ausgangsorte, voll mit Erinnerungen an fünf unvergeßliche Tage in ‚Elbflorenz’ und im Elbtal.